Foto @Melanie Hubach

 

Bereits vor mehr als 170 Jahren ging das heutige Weingut Reichsrat von Buhl aus einer Erbteilung des Weingutes Jordan hervor. Den Namen erhielt die Kellerei durch den eingeheirateten Franz Peter Buhl und dessen Sohn Franz Armand, welcher das Weingut bereits Mitte des 18. Jahrhunderts zu internationalem Ruhm verhalf. Der Zusatz des Reichsrats brachte die 3te Generation Franz Eberhard von Buhl mit. Gelegen in der Gemeinde Deidesheim im deutschen Weinbaugebiet Pfalz zählten die Buhl´schen Weine schnell zu den teuersten der Welt, die Eröffnung des Suez-Kanals im Jahre 1869 wurde mit einem von Buhl Riesling begossen und als großer Liebhaber der Buhl-Weine galt der deutsche Reichskanzler Otto von Bismarck, der die Lage „Forster Ungeheuer“ mit dem Ausspruch „Dieses Ungeheuer schmeckt mir ungeheuer“ weltberühmt machte. Auf ca. 60 ha Rebfläche und den angesehensten Lagen wie Pechstein, Ungeheuer, und Kirchenstück wird vor allem Riesling angebaut, aber auch Spätburgunder, Weißburgunder, Grauburgunder, Rieslaner und Scheurebe werden zu hochwertigen Still- und Schaumweinen verarbeitet.

Mit 2004 entschied man sich für die Bewirtschaftung der Weingärten nach biologischen Richtlinien, besonderen Wert legt man im Weingut dabei auf selektive Handlese, Ertragsreduzierung und die schonende Verarbeitung des Traubenguts. Noch heute genießt das Weingut in der Weinwelt ein hohes Ansehen, neben den Stillweinen werden auch hochwertigste Schaumweine nach dem großen Vorbild der Champagne produziert. Wir haben Frank Lukas, unseren langjährigen Ansprechpartner des Weinguts, getroffen und ihn die ein oder andere Frage aufs Ohr gedrückt. 
Hier kommen seine Antworten:

Foto @Melanie Hubach
Foto @Oliver Götz
Foto @Claire Bagg

1 Das Weingut Reichsrat von Buhl blickt auf eine 170-jährige Erfolgsgeschichte zurück. Inwiefern hat sich die Weinwelt in dieser Zeit verändert? 

FL: Viele Probleme, die es damals in der Weinbereitung gab, gibt es mit der modernen Kellertechnik nicht mehr. 

Um ein Beispiel zu nennen: Armand Buhl, im 19. Jahrhundert galt er in landwirtschaftlichen Fragen, insbesondere den Weinbau betreffend, als Fachmann. In der Kellerbehandlung seiner Weine war er ein anerkannter Experte. Sein besonderes Interesse galt der Haltbarkeit seiner Weine. Bei der Eröffnung des Suez-Kanals im Jahr 1869 sorgten Buhls Weine für Aufsehen, weil ihr Geschmack von der großen Hitze nicht beeinträchtigt war, denn Buhl war es gelungen, durch ein Warmabfüllungsverfahren selbst empfindliche Ausleseweine in Flaschen zu konservieren. 

2 Das Weingut bewirtschaftet seit jeher die besten Lagen der Pfalz. Welche der Lagen hat für das Weingut selbst den höchsten Stellenwert?

Die königlich-bayerische Bodenbewertung von 1828 bis 1837 wies damals schon die mit Abstand besten Lagen der Pfalz in Forst aus. Den Lagen Ungeheuer, Kirchenstück, Freundstück, Jesuitengarten und Pechstein wurden die höchste Bonität zugeschrieben. Noch heute sind dies unsere bedeutendsten Lagen.

3 Welchen Wein würden Sie als das Flaggschiff des Weingutes bezeichnen?

Kirchenstück: der Weinberg in 120 bis 140 Meter Seehöhe mit 5 bis 15% Hangneigung umfasst knapp vier Hektar Rebfläche und liegt direkt hinter der Forster Kirche. Der Boden besteht aus Buntsandstein-Verwitterung mit hohem Anteil an Kalksteingeröll, Ton, Sandstein und Basalt und einer stark ausgeprägten Kalkplatte in rund zwei Meter Tiefe. Hier wird ausschließlich die Sorte Riesling kultiviert.

4 Wie schmeckt ein typischer von Buhl Wein?

Trocken, mineralisch mit einem tropischen Früchtekorb.

5 Seit 2009 sind die Weine RvB´s biozertifiziert. Was hat das Weingut zu diesem Schritt bewogen?

Wein wird in den Weinbergen aus Trauben gemacht. Deshalb ist es am wichtigsten den Reben einen optimalen Lebensraum zu geben. Und das geht unseres Erachtens nur auf dem biologischen Weg.

6 Nachhaltigkeit ist in den letzten Jahren zu einem großen Thema geworden. Wie genau wird diese im Weingut umgesetzt? Wie wird der ökologische Gedanke über die gesetzlichen Richtlinien hinaus gelebt?

Selbstverständlich sehen wir es als Aufgabe, die Böden durch unsere Weine zu interpretieren,

ihre natürliche Entwicklung und ihren Ausdruck zu unterstützen sowie den nachhaltigen, respektvollen Weinbau zu stärken. Darüber hinaus verändern wir aber auch unseren Gedanken zum Thema Nachhaltigkeit, in dem wir bei der Ausstattung der Weine auf Leichtglas (beim Gutswein) umstellen sowie bei den Kartonagen auf eine Lackfolierung verzichten. Ebenfalls wollen wir nun die Digitalisierung bei der Auftragsabwicklung (z.B. im Rechnungsversand) optimieren.

7 Was war die Idee hinter der „Bone dry“-Linie?

Einen wirklich trockenen Wein zu produzieren und mit dem Totenkopf zu visualisieren. Knochen trocken eben.

8 Die modernen Etiketten der „Bone dry“-Serie sind ein absoluter Hingucker und sicher gerade für die jungen Weintrinker interessant. War es die Intension hinter den Totenkopf-Etiketten auch die jüngere Generation anzusprechen?

Durchaus kommt es bei der jungen Generation sehr gut an und macht ihnen Lust auf trockene Weine.
Das Design kommt aber auch bei den Best Ager gut an. Bei einer Veranstaltung in Regensburg kam ein 70-jähriger Mann mit einem T-Shirt mit Bone dry Logo. Das Logo spricht also generationsübergreifend an.

Foto @Melanie Hubach
Foto @Melanie Hubach
Foto @Jo Bayer

9 Auch Sekt ist seit vielen Jahren ein großes Thema im Weingut. Was/Wer war ausschlaggebend für diese Entwicklung?

Ab Ende der 90er Jahre hatten wir großen Erfolg mit unseren flaschenvergorenen Sekten in der Gastronomie, so dass wir uns auch technisch sehr gut aufstellen konnten. Mit der Verpflichtung von Mathieu Kauffmann, vormals Kellermeister bei Bollinger, wurde die Qualität nochmals erhöht.
Diesen Stil führen wir auch mit neuem Kellermeister fort.

10 Mit neuem Kellermeister und Geschäftsführer wird eine Neuausrichtung angestrebt. Was genau soll sich verändern?

Mehr Trinkfluss bei unseren Basics und Bewahrung des typischen trocken Buhlschen Stil bei den Gutsweinen.

11 Mehr und mehr werden die Weine wieder mit dem traditionellen Etikett beklebt. Sozusagen „back to basic“: wieso hat man sich zu diesem Schritt entschieden?

Unser Etikett entwarf der Münchener Künstler Franz von Stuck 1887. Somit ist es eines der ältesten Etiketten weltweit. An dieser Tradition wollen wir festhalten, da wir uns unserer großen Tradition und Geschichte bewusst sind.

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Foto @Melanie Hubach

Weingut Reichsrat von Buhl: Die Weine

Reichsrat von Buhl - "VON BUHL" Reserve Brut Deutscher Sekt b.A.
 
Kellerei Reichsrat von Buhl, Deidesheim
Weintyp Schaumwein
Region Pfalz
Rebsorten 65% Weißburgunder, 35% Chardonnay
Alkohol 12,5 %
Restzucker   6,1 g/l
Säure 8,3 g/l
20,00 EUR
26,67 EUR pro Liter
Reichsrat von Buhl - Riesling "Bone Dry" Qualitätswein 2022
Kellerei Reichsrat v. Buhl, Deidesheim
Weintyp Weißwein
Region Pfalz
Rebsorte 100 % Riesling
Alkohol 12,0 %
Restzucker   2,8 g/l
Säure 7,3 g/l
11,00 EUR
14,67 EUR pro Liter
Reichsrat von Buhl - Rosé „Bone Dry“ Qualitätswein 2022
Kellerei Reichsrat v. Buhl, Deidesheim
Weintyp Roséwein
Region Pfalz
Rebsorte 100 % Spätburgunder
Alkohol 12,0 %
Restzucker   2,6 g/l
Säure 7,4 g/l
ab 11,00 EUR
14,67 EUR pro Liter
Reichsrat von Buhl - "VON BUHL" Blanc de Noir Prestige Deutscher Sekt b.A.
TOP
 
Kellerei Reichsrat von Buhl, Deidesheim
Weintyp Schaumwein
Region Pfalz
Rebsorten 100 % Pinot Noir
Alkohol 12,0 %
Restzucker   0,7 g/l
Säure 7,0 g/l
38,00 EUR
50,67 EUR pro Liter
Reichsrat von Buhl - "VON BUHL" Rosé Brut Deutscher Sekt b.A.
TOP
 
Kellerei Reichsrat von Buhl, Deidesheim
Weintyp Schaumwein
Region Pfalz
Rebsorten 100% Spätburgunder
Alkohol 12,5 %
Restzucker   4,2 g/l
Säure 5,1 g/l
23,00 EUR
30,67 EUR pro Liter
Reichsrat von Buhl - Rosé „Bone Dry“ Qualitätswein 2021 - 1,5 l Magnum
Kellerei Reichsrat v. Buhl, Deidesheim
Weintyp Roséwein
Region Pfalz
Rebsorte 100 % Spätburgunder
Alkohol 12,0 %
Restzucker   2,8 g/l
Säure 8,0 g/l
27,00 EUR
18,00 EUR pro Liter
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